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[...] "Die Vorstellung, dass in den Bergen - im Gegensatz zum städtischen Alltag - ein friedliches, stilles, romantisches und beschauliches Leben, eben ein Idyll, vorherrscht, haben wir alle in uns bewahrt." Diese Beschreibung arbeitet zentral mit den Bedeutungsinhalten der "Idylle". Damit greift sie eine kulturgeschichtlich gängige Semantik auf, die im Blick vom Flachland auf die Alpen entstanden ist. In den letzten dreihundert Jahren waren es die Alpenentwürfe ausseralpiner Menschen, welche die gesellschaftliche *Rezeption dieses Raumes und entsprechend unser Handeln massgeblich geprägt haben. Worin wird dieses Faszinosum der Alpen gesehen? Wenden wir uns auf unserem Gang durch die Wahrnehmungsgeschichte der Alpen dem romantischen Alpenbild zu. Unsere 3. Station: Von den schrecklichen zu den schrecklich idyllischen Alpen. [...] Ausschnitt aus: Von der Bergeslust und anderen Selbstverständlichkeiten kulturtopographischer *Räume *Stremlow Matthias [...] Unwegsamste lyrische Erscheinung des modernen Deutschland hat Karl Kraus sie genannt. Ein Gemeinplatz mittlerweile, der bestimmend für die *Rezeption Else Lasker-Schülers geworden ist. Dabei weist dieses Wort in eine falsche Richtung und zwar gleich in doppelter Hinsicht. Hat doch das Wort "Unwegsam" Anklänge an eine Naturszene, etwa die eines Dschungels oder Gebirges. Else Lasker-Schüler wird so gleichsam unter der Hand Naturverbundenheit attestiert ein Klischee, das bis heute in der Rezeption der Dichterin herumgeistert. *Andererseits wird mit dem Merkmal der "Unwegsamkeit" auf die scheinbare Sperrigkeit und Unzugänglichkeit (vielleicht gar Unzulänglichkeit) von Else Lasker-Schülers Werk verwiesen. Angesichts dessen scheint es wenig fruchtbar, ausgerechnet diese unwegsamste Ausnahmedichterin als typischen, prototypischen Vertreter des Berliner *Grossstadtautors um 1900 und ihren Entwicklungsweg als programmatisch für den anderer zu präsentieren. Aber, wie ich zeigen möchte, vollzieht sich gerade an Else Lasker-Schüler in ausgeprägt radikaler, vor allem aber griffiger Weise, was als theoretische Bedingungen für den Künstler im urbanen Umfeld hervorzuheben ist. Else Lasker-Schüler soll also für einmal nicht herhalten als exotischer Ausnahmefall, sondern vielmehr herangezogen werden als praktisches Beispiel, als Vor-bild. [...] Ausschnitt aus: Ein Prototyp: Else Lasker-Schüler - Dichterin in der *Metropole *Berlin um 1900 *Binotto Johannes digitale fingerübungen auf traurigen tasten - eine fussnote für schreibhandwerker. *michael böhler elektronisch übermittelt von peter utz |
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