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Methodik für die Datenerhebung


Inhalt:




Stichprobenstrategie: Zweistufige Zufallsauswahl

Unsere Grundgesamtheit ist die Wohnbevölkerung des Kantons Zürich. Als Grundlage für die Bildung der erststufigen Erhebungseinheit dient eine bereinigte, aktuelle Tercel-Datei auf CD-ROM, welche alle Telefonanschluss-Einträge der Schweiz umfasst (=Telefonhaushalte). Aus den x nach PLZ sortierten Einträgen dieser Datei, welche im Kanton Zürich liegen, wird mittels der Intervallmethode die erwünschte Anzahl Telefonhaushalte (T) ermittelt. Das Intervall I ergibt sich aus x/T. Der Startwert i wurde randomisiert, so dass gilt:
0<i<I
Gewählt werden nun die Einträge
{i, i+(x/T), i+2(x/T), i+3(x/T)...}

Die zweite Stufe findet während des Interviews statt, mittels randomisierter Auswahl einer Person im Haushalt. Die Randomisierung beruht auf der sogenannten «Geburtstagsmethode», bei welcher nach derjenigen Person gefragt wird, welche als nächste Geburtstag hat. In dieser zweiten Stufe findet also erst die eigentliche Ermittlung der Untersuchungseinheit (Personen älter als 15 Jahre, gegen oben offen) statt. Durch diese Geburtstagsmethode werden auch genügend Personen erfasst, deren direkte Erreichbarkeits-Chance über die jeweiligen Telefonanschlüsse gering sind. Jede Person im Haushalt hat dieselbe Chance, befragt zu werden (auch wenn sie z.B. zur Uhrzeit des Anrufs nicht im Hause ist, über keinen Telefonbucheintrag verfügt etc.).


Stichprobengrösse

Ziel der Befragung war, 3000 durchgeführte Interviews (A) und mindestens 200 UserInnen (U) sowie 200 NonUserInnen (NU) zu erfassen. Die maximale Anzahl Erhebungseinheiten (Telefonhaushalte) lag bei 5315 (T). Die Stichprobengrösse ergibt sich dynamisch und zwar so dass gilt:
A <= n <= T oder 3000 <= n <= 5315
Je nach Ausfallquote (Schätzung 30%) und Anteil der UserInnen (Schätzung 7-15%) ergibt sich nun die effektive Stichprobe n.


Befragungseinheiten/Teilsamples

Im Zentrum steht die Gruppe der UserInnen, welche während des Interviews durch Filterfragen ermittelt werden. Die zweite Gruppe stellen die Non-UserInnen dar, welche mit ersteren möglichst gut vergleichbar sein sollen.

Die Non-UserInnen werden zu den UserInnen parallelisiert, d.h. es wird in der Befragungsphase auf der Ebene des Individuums über Kontrollvariablen ein «abhängiges Sample» gebildet. Diese Kontrollvariablen stellen die postulierten «Störvariablen» dar, welche ein Vergleich dieser zwei Gruppen stark erschweren würden (genaueres zum Matiching siehe unten).

Wir verfügen also über drei Befragungseinheiten: «User» (U), «Non-User» (NU) (parallelisierte Gruppe, die eingehender befragt wird) und «Alle» (A) sowie die «restlichen Non-User» (ANU), welche nur gerade hinsichtlich der Kontroll-, bzw. Störvariablen befragt werden (sowie hinsichtich ihres potentiellen zukünftigen Internet-Zugangs). Nachfolgend nochmals die formalisierten Zusammenhänge der Grösse der Teilsamples:
ANU=A-U
U=NU (min. 200)



Matching

Die Exploration bestehender Internet-Surveys hat ergeben, dass der «mean» der Variable «Alter» und die Verteilung der Variable «Geschlecht» bei den UserInnen wesentlich von denjenigen der NonUserInnen abweicht, was einen Vergleich der zwei Gruppen erheblich erschwert. Bestehende Untersuchungen beachten dieses Problem zu wenig (in der Grundgesamtheit sind die UserInnen ebenfalls enthalten, was bei zunehmeder UserInnen-Anzahl einen Vergleich zwischen dem Teilsample «UserInen» und der Grundgesamtheit verzerren würde). Uns interessieren vor allem die Unterschiede zwischen UserInnen und NonUserInnen, weshalb jeder Userin eine gleichaltrige NonUserin und jedem User ein gleichaltriger NonUser gegenübergestellt werden soll.


Phasenverschobenes Matching:

Während der ersten 1000 Haushalts-Kontakte werden nur gerade die Teilsamples «UserInnen» (U) und «restliche NonUserInnen» (ANU) befragt. Zu diesen befragten UserInnen werden aus den verbleibenden (2000-4000) Haushaltskontakten NonUserInnen folgendermassen gematcht: Der bzw. die jeweils nächste kontaktierte NonUserIn, welcheR zu einem bzw. einer beliebigen UserIn aus dem Teilsample «UserInnen» matchbar ist, wird befragt. Das dadurch entstandene UserIn/NonUserIn-Paar muss dabei eindeutig markiert werden, um zu vermeiden, dass einE UserIn doppelt gematcht wird. Die weiteren UserInnen, welche durch die fortlaufende Befragung hinzukommen, werden jeweils mit dem oder der darauffolgenden passenden NonUserIn gematcht etc.

Sind nach den ersten 3000 Erhebungseinheiten noch keine 200 UserInnen erhoben worden, so wird die Befragung weitergeführt und nach oben geschildertem Vorgehen weiter vorangetrieben. Maximal sind 5315 Haushalts-Kontakte möglich.


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Letztes Update: 2.September 1997 - ©Internet-Survey.ZH96-Team